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Im frühen 14. Jahrhundert wurde in der Haller Au ein Kruzifix angeschwemmt und geborgen, nachdem es drei mal von den Wellen zurückgestoßen wurde. Dem Unglück entgangen, wurde das Kreuz in Gampas aufgerichtet und verehrt. Wenn es sich selbst helfen konnte, muss es auch anderen helfen können.
Eine Kapelle wurde für den Kreuzbalken errichtet und von Päpsten und
Bischöfen mit Nachsicht und Ablässen begnadigt. Menschen kamen nicht
nur aus der näheren Umgebung, sondern auch von weither. So wurde Gampas
zu einem beliebten Wallfahrtsort.
Ende des 14. Jahrhunderts wurde anstelle der zu klein gewordenen Kapelle
eine größere Kirche erbaut.
Durch den wirtschaftlichen Aufschwung aus dem Ziegelverkauf, der bis zum
19. Jahrhundert betrieben wurde, (man erkennt heute noch westlich des
Ortes Mulden, die an abgebaute Lehmlager erinnern) begannen Ende des 15.
Jahrhunderts Vergrößerungs- und Verschönerungsarbeiten der Kirche.
Äußerlich gab es bis heute kaum eine Veränderung, innen jedoch erlitt
sie doch einige Umgestaltungen, die aber den einheitlichen gotischen
Charakter nicht zerstörten.
Etwas vom schönsten der Kirche ist wohl auch das spätgotische Kruzifix
(befand sich vorher in der 1840 abgetragenen Veitskapelle am Haller
Friedhof). Das nach einer alten Datierung 1498 geschaffene
Bildhauerkunstwerk, stellt eine höchst wertvolle Arbeit dar, deren
realistische Wirkung durch das mit dunklem Naturhaar bedeckte Haupt
gesteigert wird.
Auch eine „Heiligkreuzer Bruderschaft“ der zahlreichen Gläubigen
war hier gegründet worden. Zwei Bruderschaftsbücher existieren heute
noch, in denen regelmäßig monatliche Konvente, über Neuaufnahmen und
Sterbefälle von Mitgliedern berichten.
Auch das berühmte Opferbild des Kaisers Leopold, seiner Ehefrau Claudia
Felizitas und deren schwer erkrankten ersten Tochter Anna Maria Josepha,
ist nichts anderes als eine Stiftung des Kaiserpaares an die
Bruderschaft.
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